Wie gesagt sind die Menschen hier durchschnittlich mehr als eine Hutgröße kleiner als wir. Ansonsten uns gegenüber sehr aufgeschlossen, manchmal etwas schüchtern, aber nach 2 Minuten gebrochenem Smalltalk ist das Eis dann gebrochen. Und mit den Kindern und Jugendlichen kommt man sowieso sofort ins Gespräch.
- Landschaft
… von der Landschaft haben wir ja schon genug Eindrücke übermittelt!
- Essen
3 x Reis am Tag ist absolut die Regel (d.h. auch zum Frühstück). Beliebte Kombinationen: Spiegelei, Kartoffeln (mensalike), HÜNCHEN, …
Pasta ist auch nur bedingt empfehlenswert, da die hier irgendwie anders ist. Kartoffeln zählen übrigens unter Gemüsebeilage oder Nachtisch.
Gestern haben wir das erste Mal Suppe mit der Hand gegessen, weil Besteck gibt’s auch nicht immer. Trick: Als erstes ein Hühnerteil abnagen und den Knochen dann als Löffel benutzen. Das Nationalgericht Meerschweinchen wurde für lecker befunden! Hervorzuheben: OBST und GEMÜSE ist ebenfalls sehr lecker. Liegt wohl daran, dass das hier mit echter Sonne reift und nicht in holländischen Gewächshäuser, spanischen LKWs oder neuseeländischen Überseefrachtern.
Fazit: Man wird auf jeden Fall satt!
- Bier
Schmeckt besser als gedacht! Leider auch einer der wenigen Artikel, der hier teurer ist, als in Deutschland. Nach 3 Wochen ist uns aufgefallen, dass es einigermaßen verpönt ist in der Öffentlichkeit zu trinken.
- Völkerverständigung
Was wisst ihr über Deutschland?
Platz 1: Hitler
Platz 2: Berliner Mauer
Platz 3: wenn überhaupt ein bisschen Fußball (Pizarro und co.)
Die Companeros hier im PEJ haben durch den vielen Austausch natürlich etwas mehr Ahnung. Aber seien wir mal ehrlich: Dem Durchnittsdeutschen fällt zu Peru auch nur Machu Picchu ein, wenn überhaupt!
- Lebenseinstellung
Erst mal muy lento.
Stress kommt nur im Straßenverkehr auf. Zum Beispiel wenn das Fahrzeug vorne 0,2 km/h zu langsam fährt oder wenn man beim Linienbus in Lima durchschnittliche 3 Sekunden zum Ein- Aussteigen hat. Apropos…
- …Straßenverkehr
Samstag wurde die 20-Mann-Grenze in/auf einen Jeep geknackt. Auf unsere Anmerkung, dass ein solches Verhalten in Deutschland zum Führerscheinentzug führe, bekamen wir nur die Antwort, in Peru wäre man ebenfalls den Führerschein los. Aber was man halt nicht hat kann man auch nicht verlieren. Sehr entspannte Einstellung.
- MÜLL
Wie es in einer Stadt, in der es fast ausschließlich Plastikflaschen und –tüten zu kaufen gibt, es weder Müllabfuhr noch Kanalisation gibt. Wie es hier aussieht und riecht ist wohl klar. Auf jeden Fall ein größeres Problem als die Energieversorgung hier!
Ein Pfandsystem gibt’s auch, aber nur für Bierflaschen. Ist aber auch noch nicht ganz ausgereift. Flaschen müssen in den Laden zurückgebracht werden, wo man sie auch gekauft hat. Und der Pfand, so scheint es, ist mehr oder weniger Verhandlungssache und nicht einheitlich festgelegt.
Dennoch war die Antwort der Schüler auf unsere Frage, wie man die Müllsituation verbessern könnte sowohl klar als auch sympathisch: Cerveza
Natürlich bemühen wir uns, unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden.
- Landwirtschaft
Natürlich Hauptbeschäftigung der hiesigen Bevölkerung und absolut krisensicher.
60 Sorten Kartoffeln, 20 Sorten Mais und 10 Sorten Bohnen, jeweils alle von einem Hof. Keine Spur von Intensivierung!
Die Viehhaltung beschränkt sich auf Kühe und Schafe. Anstatt Traktoren oft Pferde, Esel und Ochsen. Lamas sehen wir hier eher selten. Die Tiere werden meist auf freier Wiese gehütet und es fällt auf, dass diese Aufgabe nur von Frauen und Kindern wahrgenommen wird.
Nicht zu vergessen natürlich die Cuys