Anlässlich Hennings Geburtstags wurde der neue Lehmofen eingeweiht. Der Geburtstagskuchen ist gelungen und war lecker!
(Lustige Tradition: Das „Geburtstagkind wird immer mit dem Gesicht in die Torte gedrückt.)
Am gleichen Tag waren wir wieder Jury bei einem Umweltwettbewerb. Die Disziplinen waren Plastikflaschen, –tüten und Batterien sammeln und kreativ recyceln. Letzteres ist bei Batterien eher schwierig, aber aus einigen kann man Schuhcreme herstellen und andere werden –weil es einfach keine andere Möglichkeit gibt- zusammen mit Sägespänen in Plastikflaschen gefüllt und dann in Zement gegossen. Die Steine kann man dann zum Bauen gebrauchen, wodurch die Häuser besser isoliert sind. Nicht die beste Lösung, aber die Batterien sind erst mal weg! Naja, am Ende des Tages haben wir immerhin 10.000 Plastikflaschen gesammelt!! Wer Lust hat kann ja mal schnell ausrechnen, wieviel Pfand man dafür in Deutschland am Automaten kriegt (und wie lange man braucht um die alle reinzustecken ;-)) Hier kann man zumindest die Flaschen an eine Recyclingorganisation verkaufen und bekommt dafür ca. 80 Soles (ca. 20 Euro).
Als kleines Geburtstagsgeschenk durfte Henning das Gefährt über 1,5 Stunden Lehmpiste, einen 5000 Meter Pass und durch wunderschöne Landschaften nach Hause manövrieren.
Das mit dem Flussprojekt zieht sich ziemlich, da auch Peru über einen ausgereiften Bürokratieapparat verfügt. Soll heißen man muss für alles erst mal ein Dokument aufsetzen. Beispiel: Wir haben (unter eindeutiger Gefährdung unserer Gesundheit)Wasserproben genommen und diese nach Cuzco gebracht, weil man die da im Gesundheitsministerium untersuchen kann. Dort wurde gesagt, dass man zwar bereit wäre, diese zu analysieren, aber nur, wenn sie von den eigenen Mitarbeitern genommen werden. Also zurück nach Sto.Tomas und hier eine Mitarbeiterin vom Ministerium kontaktiert. Die sagte dann, dass sie uns eventuell helfen kann, aber nur mit einer offiziellen Erlaubnis vom Chef. Also wieder ein Dokument an den Chef aufgesetzt, mit der Bitte seiner Mitarbeiterin zu erlauben, ein paar Wasserproben zu nehmen. Soweit bis jetzt, man darf gespannt sein, wie die Sache ausgeht. Positives gibt’s natürlich auch zu berichten. Wir haben die Schüler einer Schule für das Projekt begeistern können und werden demnächst die erste Aufräumaktion starten. Außerdem sind die Aussichten gut, dass eine ansässige Firma (sowas ähnliches wie ein Bauhof) einige alte Ölfässer als Mülleiner spendet. Morgen wird der Bürgermeister gefragt, ob sich die Gemeinde bereit erklärt, die aufgestellten Mülleimer wöchentlich zu leeren!
Für den Schulhof gibt’s hoffentlich auch ein paar Mülleiner, aber es ist schwierig die Schüler dazu zu bewegen, den Müll auch dort zu platzieren.
Ein weiteres Projekt ist, das Gelände vom PEJ ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Soll ja schließlich ein Vorbild sein, wenn Schüler, oder andere Interessierte zu Besuch kommen. Also haben wir MÜLLTRENNUNG eingeführt. Organisches wird kompostiert, Glasscherben werden beim Bau von Lehmöfen verwertet, Papier und Holz zum Heizen genutzt, Plastik verkauft und für Eisen/Blech sowie Restmüll haben wir noch keine Verwendung. Auf die Müllverbrennung, wie sie hier in allen Haushalten praktiziert wird, kann man wohl noch nicht ganz verzichten.
Insgesamt hört sich das alles simpel an….ist es aber nicht!