Sonntag, 27. Februar 2011

Von Salta nach Encarnación



Mit dem Auto ging es am Dienstag in Richtung San Salvador de Jujuy. Die Fahrt war begleitet von toller Landschaft und man hätte ständig Fotos machen können, aber das haben wir uns wohl intuitiv für später aufbewahrt. Den Pass entlang ging es Richtung Salinas Grandes, auf dem Weg dorthin war schon von weitem zu sehen, dass der Himmel seine Pforten öffnet und sich gen Erde entlädt. Im Auto weiter auf der RN 40 fuhren wir dann direkt in das Spektakel. Regen, Hagel, Donner und so viele Blitze, wie wir sie in der Menge noch nicht gesehen hatten. Die Mission stand fest: Einen Blitz aufs Foto zu bekommen. Nach ca. 200 Fotos war es Christoph leider noch immer nicht gelungen, da war auch Hennings Ehrgeiz geweckt und zack, da gab es den richtigen Blitz und die Mission war erfüllt. Nach einer durchaus turbulenten und aufregenden Fahrt kamen wir gegen 23Uhr am Ziel an. (Kommentar: Mit turbulent meint Annika, dass ihr erster Fahreinsatz darin bestand, den Karren aus dem Dreck zu fahren, während wir beide im Fluss standen und anschieben mussten.) Wir hatten  nun schon mehrfach gehört hatten, dass der Weg, den wir uns zunächst ausgesucht hatten, nicht empfehlenswert bzw. nicht passierbar ist, und nach unseren Erlebnissen, haben wir dies auch allmählich geglaubt, also gab es für den nächsten Tag eine kleine Streckenänderung.

Der nächste Abschnitt unserer 3-tägigen Autotour führte uns dann in Richtung Cafayete. Auf dem Weg dorthin stürzte Christoph sich noch an einen Stausee in eine Tiefe von sagenhaften 27 Metern (versprochen waren einst 50 Meter, aber das ist wohl wie mit der Zeit, das nehmen die Leute hier meist nicht so genau).Weiter nach Cafayete, ein schöner Ort mit zahlreichen Bodegas, in denen man den ein oder anderen Wein verköstigen kann, wenn man rechtzeitig da ist. Das waren wir leider nicht und so kamen wir nur in den Genuss, die Bodega Hermanos Domingo zu besichtigen, immerhin war ein Schlückchen Weißwein, ein paar Stücke Käse und dann ein Schluck Rotwein drin. Der Kenner schmeckt die Nuancen des Weines natürlich raus. Fazit: Ich hab zwar keine Ahnung von Wein, aber ich weiß, wann mir ein Wein schmeckt und dieser tut´s nicht.
Am nächsten Tag haben wir uns eher unbewusst ins nächste Abenteuer gestürzt. Geplant war eine Tour zu sieben verschiedenen Wasserfällen in denen man entspannt baden kann usw.. Was dabei rauskam, war eine Klettertour durch einen Canyon mit nassen Füßen und wiederum viel Adrenalin. Die ursprüngliche Überlegung die Tour ohne Führer zu unternehmen hatte sich nach etwa 10 Metern geklärt. 
Auf dem Rückweg nach Salta sind uns noch ein paar schöne Plätze am Wegesrand aufgefallen, die wir auf dem Hinweg glatt übersehen hatten: Das sog. Amphietheater und der Teufelsschlund.



Kamerakind: Henning

nettes Anwesen am Stausee


 

Immerschon Weinkenner und Feinschmecker gewesen! 
Angemessener Dress ist bei einer Weinprobe selbtsverständlich!




Das Baden beschränkte sich auf kurz reinhüpfen, kalt wars!

Teufelsschlund


Hier ist die Welt noch in Ordnung: Alemania 
Allerdings konnten sie uns dort nicht mal eine Flasche Wasser verkaufen.


Nachdem unser Saltaaufenthalt mit einem anständigen Grillabend (in unserem Hostel gabs sowas jeden zweiten Tag, herrlich!) beendet wurde, gings ab nach Paraguay. Dort angekommen haben wir uns zunächst den Spaß gegönnt, uns zu Millionären zu machen. Das mit der paraguayansichen Währung ist echt witzig. Ein Bier kostet z.B. 5000 Landeskröten.
Und nun zum eigentlichen Grund, warum wir hier sind: KARNEVAL!
6 Stunden Sprühschnee und viel nackte Haut! So gehört sich das!




Heute war Sonntag! Deswegen sind wir natürlich in die Kirche gegangen. War aber nicht viel los da und deshalb haben wir das Zepter in die Hand genommen.
 In Aktion am Altar. Und ja, jetzt ist Christoph auch unter die Matetrinker gegangen (Mate-Pott mit Strohhalm in rechter Hand).

Sonntag, 20. Februar 2011

Der faule Lenz

Während zu Hause viele von euch in irgendwelchen Klausur-, Abitur- oder Bachelorarbeitsphasen stecken, haben wir uns gedacht, dass wir mal ein bisschen Erholung bräuchten. Als wir nämlich in Sucre ankamen, haben wir schnell festgestellt, dass es sich hier ganz gut leben lässt und uns für 5 Nächte einquartiert! Die Stadt ist echt eine der schönsten, die wir hier bis jetzt gesehen haben und die Umgebung ist auch ganz nett. Außerdem hatten wir ein Hostel mit einem gemütlichen Innenhof (Patio ;-)) gefunden, was lustigerweise von einem gebürtigen Hamburger geführt wurde.
Dort haben wir einen Haufen lustiger Leute kennengelernt und von daher wurde dann doch eher viel gefeiert und weniger entspannt. Aber es war ja auch ein Geburtstag im Spiel...



Letztlich haben wie die Umgebung von Sucre haben dann auch noch ein bisschen erkundet. Zu Land und zu Luft!


Paragliden ist nebenbei gesagt eine echt feine Sache. Vor allem, wenn man eine gute Thermik erwischt so wie Henning. Hier ganz klein mitten im Bild. (Vergößern sollte wieder klappen!)


Was ab jetzt neu ist: Wir sind nun zu dritt in unserem kleinen Wolfsrudel. Annika ist nach 48 stündiger Reise über Düsseldorf-Atlanta-Rio de Janeiro-Buenos Aires in Salta/Argentinien zu uns gestoßen. Ja, jetzt sind wir in Argentinien!
An einfachen Sachen, wie dem Vorhandensein von Klopapier auf den Toiletten oder den höheren Preisen merkt man langsam, dass man der westlichen Welt wieder etwas näher gekommen ist. Außerdem nimmt die Dichte der permanent matetrinkenden (Teekraut wird in einem Holzbecher heiß aufgegossen und dann durch einen Strohalm mit Sieb unten dran auf Ex weggezischt) Menschen rapide zu!
Morgen wird sich erkundigt, was es kostet ein Auto zu mieten, um damit vielleicht ein paar Tage auf Tour zu gehen. 

Sonntag, 13. Februar 2011

Salz soweit das Auge reicht

… gab´s in Uyuni zu sehen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch in Potosí  gehalten. Das liegt am Fuße eines vergleichsweise kleinen Berges, in dem die Spanier im 15 Jh. unglaublich viel Silber gefunden haben. Dieser cerro rico (reicher Berg) war dann dafür verantwortlich, dass sich Potosí im 16 Jh. zur größten Stadt der Welt (größer als Rom oder Paris) entwickelte. Heute ist der Berg komplett durchlöchert und man hat angefangen einfach Teile abzusprengen. Um das Silber aus dem Erz zu lösen, wird immer noch Quecksilber eingesetzt, was umwelttechnisch gesehen ziemlich problematisch ist.  
So genug gelernt… Wir haben in Potosí ein bisschen Dynamit unters Volk gebracht. Wahnsinn. Für umgerechnet eineurofünfzig kann man da ne Stange Dynamit mit Zündschnur im Kiosk an der Ecke kaufen. Das haben wir dann neben nem Sack Cocablätter und 96%igem Alkohol den Bergleuten als Dankschön, dass wir uns ihrer Mine angucken konnten, mitgebracht. 



Jetzt zu Uyuni, welches an einem riesigen Salzsee/-wüste im Süden Boliviens liegt. Die Einwohner leben vom Salz und den Touries und auf dem ersten Blick ist ziemlich tote Hose. Auf den zweiten auch. Also warum kommen hier Touristen her? Die Frage ist schnell geklärt, wenn man sich die unglaubliche Landschaft hier anschaut. Und wenn ich sage unglaublich, meine ich, dass das alles bisher Gesehene in den Schatten stellt. 
Wir haben uns mit zwei Argentinierinnen, einem Franzosen, einer Australierin, zwei Französinnen, zwei Jeeps, drei Australiern, zwei bolivianischen Guides und einem Schweizer für drei Tage auf Tour gemacht, um die Gegend zu erkunden. Hier ein paar Impressionen:



Die Salzwüste! Wegen Regenzeit steht das Ganze im Moment etwa 10 cm unter Wasser und wandelt sich zu einer ziemlich großen Spiegelfläche.   

Ein schöner See, dessen Name mir nicht mehr einfällt. Laguna Blanca heisst er!

Baum aus Stein

Eine weitere FARCE!


In dieser Lagune lebt eine spezielle Planktonart, die das ganze Wasser rot färbt, wenn die Sonne scheint. Und diese ganzen kleinen rosa Punkte sind Flamingos (Foto anklicken, damit es groß wird). Eine schnelle Umfrage ergab übrigens, dass das Flamingo-Gehege nicht nur im Osnabrücker Zoo direkt am Eingang ist. Vielleicht sortieren die die Zootiere nach Beinanzahl. Aber dann wären Schlangen und Fische noch vorher dran… Es besteht Aufklärungsbedarf!

Geysirfeld - eine recht windige Angelegenheit!


 Thermalbaeder, geplatzte Reifen im Nirgendwo und metertiefe Flüsse, die durchfahren wurden, machten das ganze Abenteuer zu einer runden Sache.

Jetzt sitzen wir allerdings in Uyuni fest. Aufgrund des hohen Salzgehaltes in der Luft ist uns unser Vehikel einfach unterm A. . . .  wegoxidiert. Auch ein zweiter Anlauf mit dem Esel scheiterte wegen Austrocknung. 

Aber man weiß sich ja schließlich zu beschäftigen…
Ne Spaß. Nach einem letzten Abend im „Extreme Fun Pub“, wo man Drinks wie den berühmten „I don´t remember“ genießen konnte, sind wir letzte Nacht in Surce angekommen. Da wir in Potosí keine Lust hatten, stundenlang auf einen Anschlussbus zu warten (2 Uhr, kalt, usw.), haben wir uns den Luxus einer 2,5 Stunden Taxifahrt gegönnt. Viereurofünfzig!

Bis die Tage!


Oha! Jetzt hätte ich fast vergessen unsere Downhill-Tour auf der Todesstraße in La Paz zu erwähnen.
Hat tierisch Spaß gemacht, Einzelheiten später!

Samstag, 5. Februar 2011

Was war denn da los ... Herr Wahmhoff?

Nachdem in der letzten Woche noch eindeutig die Meinung "Erstmal genug von hohen Bergen!" vorherrschte, wird heute morgen folgendes Bild oeffentlich:

 
Wahmhoff  (hinten) mit californischem Bergsteigerkollegen 
auf dem Gipfel des Huayna Potosí (6088 m)

Tja, macht halt doch irgendwie Spasss. Und da Henning die letzten 2 Tage ein bisschen gekraenkelt hat, musste ich mich irgendwie alleine beschaeftigen. Also ab zum Reisebuero und auf zum naechsten Gifel!

 
Der Berg von unten

Leider blieb uns die moegliche Aussicht auf La Paz und den Titicacasee aufgrund von dichter Wolkendecke verwehrt, aber ueber den Wolke war wenigstens Sonne. Der Aufstieg fuehrte fast nur ueber Gletschereis, was ein paar schicke Bilder wie diese ermoeglichte.



Um ehrlich zu sein waren wir gar nicht ganz auf dem Gipfel, sondern mussten kurz vorher wieder umkehren, weil die letzten paar Meter fuer den Otto-Normal-Bergsteiger doch etwas zu heikel waren, wie das naechste Bild zeigt.
Die letzten Meter fuehren ueber den schmalen Grad aus Pulverschnee, 
der zu beiden Seiten eindeutig zu tief abfaellt. Gipeflbier gabs trotzdem!



Ansonsten sind wir jetzt seit ner Woche in La Paz und haben so einige Sachen unternommen. Hier ein paar Eindruecke:
 
 La Paz - Die Stadt fuellt ein komplettes Tal aus und wuchert darueber hinaus. 
Oben, in Stadtteil "El Alto" (rechts im Bild) wohnen laut Bergfuehrer mittlerweile auch 1,5 Mio. Menschen.

Aehnliche Zustaende wie in Santiago de Chile. Eine Farce!

Schwarzmarkt - Einkaufen kann man hier sowieso bestens, was hauptsaechlich an den sehr angenehmen Preisen liegt. Eine Hose kostet ca. 4 Euro. Den BigMac-Vergleichspreis weiss ich allerdings nicht, weil ich bis jetzt nur Burger King gefunden hab. 

Bei gutem Wetter: Freie Sicht auf den Illimani (6462 m) der am Rande der Stadt liegt.


 
Tagesausflug ins sogenannte Valle de Luna. Eine stark von Wind und Wetter gepraegte Landschaft mit sehr skurrilen Gesteinsformationen. Unserer Meinung nach siehts auf dem Mond nicht so aus, weshalb der Name irrefuehrend ist, oder?

Morgen gehst auf die legendaere Death Road und danach weiter nach Potosí....