Samstag, 22. Januar 2011

40°C Reisefieber

 Wir hatten in den letzten 3 Wochen ne Menge zu tun, deswegen gab´s nicht so viel zu lesen. Aber jetzt geht’s ab Leute!

Um an den letzten Eintrag anzuschließen: Nach ein paar Tagen des fröhlichen Nichtstuns haben wir dann doch die Schlüssel für Werkstatt und Lager bekommen und die Arbeit konnte wieder aufgenommen werden. Da wir uns noch einiges vorgenommen hatten und wir ja nur noch bis zum 20. Januar im PEJ waren, wurde das auch Zeit.
Henning hat einen Solar-Experimentierkoffer samt Versuchsanleitungen gebastelt, mit dem die Schüler demnächst verstehen können, was z.B. der Unterschied ist, wenn man 2 kleine Photovoltaik-Panels in Reihe oder parallel schaltet. Pädagogisch erste Sahne!

Da wir es im letzten Jahr leider nicht mehr geschafft haben mit den Schülern die Schilder gegen den ganzen Müll zu malen/bauen, habe ich schon mal einen Prototyp entworfen, welcher dann an dem besagten Fluss Conde aufgestellt wurde.


Der Plan ist, ab März etwa 5 weitere Schilder mit den Schülern aufzustellen.
In der zweiten Januarwoche wurde unser Team dann durch Hugo erweitert und wir haben das große Abschlussprojekt in Angriff genommen.




Nach dem vorbildlichen Casa Solar, werden nun auch den anderen 2 Häuser auf dem PEJ-Gelände in Santo Tomás komplett mit Solarstrom versorgt. Die erste eigens berechnete, geplante und installierte Solaranlage. Man darf ein wenig stolz sein!
Zur Belohnung haben wir uns am letzten Tag in Santo Tomás eine ausgiebige Motorradtour gemacht.



Die letzte Woche haben wir dann in Sicuani verbracht, wo wir den ganzen Schreibkram, den wir immer wieder aufgeschoben haben, erledigt haben. Unter anderem haben wir mit Regina, Hugo und Henry eine schicke Präsentation der Projekte 2010 und einen Arbeitsplan 2011 erstellt, um euch, liebe Leute vom AK-Peru, und auch alle anderen Interessierten nach unserer Rückkehr auf den neusten Stand der Dinge zu bringen.
Natürlich konnten wir uns nicht aus Sicuani verabschieden, ohne vorher eine der letzten Inka-Hängebrücken zu begutachten. Die ist 3 Stunden von Sicuani entfernt und hat somit genug Abstand zur Touristen-Hauptader (Cusco-Puno), die ja direkt durch Sicuani führt. Bei der Brücke haben wir lediglich einen 75-jährigen DEUTSCHEN Naturfotografen angetroffen, der mit seinem Wohnmobil seit einem Jahr durch Südamerika reist, und ihm eine Mettwurst (Ja, zu besonderen Anlässen gibt’s dank Hennings Mama eine Mettwurst!) angeboten. Er hat abgelehnt – mehr für uns!

Die Brücke sieht auf den ersten Blick wenig vertrauenserweckend und ziemlich durchlöchert aus. Wir haben´s trotzdem auf die andere Seite geschafft. Wie das in den höheren Lagen öfter mal passiert, kreuzte sich unsere Weg noch mit einer etwas größeren Lama-Alpaka-Schafs-Herde.

Muss man ja auch mal zeigen sowas! Vor allem weil schon von verschiedenen Seiten die Forderung nach mehr Tierfotos kam, welcher wir wohl aus Verdruss über die zahllosen Strassenhunde bis jetzt nicht nachgekommen sind.
Außerdem haben wir uns vor der Abfahrt noch mit ein paar CDs der typischen Chumbivilcas-Musik eingedeckt. Ohne irgendeine Wertung abgeben zu wollen, möchte ich sagen: Ihr werdet aus allen Wolken fallen, wenn ihr das hört!
So… und dann haben wir uns gestern endgültig aus Sicuani, von allen Mitarbeitern des PEJ, von Franz und Regina (sehr nette Doppelkopfrunde am letzten Abend!) und von allen anderen verabschiedet und uns Richtung Rio de Janeiro aufgemacht. Die erste Station ist nun Puno, direkt am Titicacasee. Auf der Busfahrt durfte Henning vorne in der Busfahrerkabine mitfahren (der eigentliche Sitzplatz wurde doppelt verkauft), während die anderen Fahrgäste mit frisch gebratenem Schaf versorgt wurden, welches quasi auf meinen Knien (Sitzplatz in der ersten Reihe) zerlegt wurde. Aber lecker!
 Puno von oben

Heute wurde also Puno unsicher gemacht! Als erstes gings heute morgen zu den Uros (googeln!). Da sieht das so aus:
Danach haben wir noch ein englisches Schiff, die Yavari, dass seit 1862 auf dem Titicacasee rumschippert besucht. Das Schiff wurde einst, ähnlich wie die Fitzcarraldo (remember: Urwaldpost!), mit Menschen- und Lamakraft in Einzelteilen über die Anden transportiert, was das ganze noch ein wenig spektatulärer macht. Mit Besichtigung des antiken Maschinenraums! ...für der interessierten Ingenieurstudenten natürlich ein ganz besonderer Leckerbissen! Yavari
Jetzt liegen wir im Bett im Hostel und freuen uns über den ersten W-Lan Hotspot unserer Reise! 

Morgen früh fahren wir weiter in die weiße Stadt Arequipa.

Soweit erst mal, bis die Tage!

4 Kommentare:

  1. Schwimmende Inseln auf die man Häuser baut, da muss man erstmal drauf kommen...

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  2. Ist das Bart oder Schatten in deinem Gesicht Bruder? Wie auch immer: Vielen Dank für diesen schönen Abschlussberichts. Habe euer Projekt mit großem Interesse verfolgt und mich köstlich amüsiert. Ich hoffe, ihr habt die ganzen Kabel, Spitzhacken und Panels im Dorf gelassen und könnt eure wohl verdiente Weiterreise genießen. Würde mich sehr freuen, wenn die Berichterstattung fortgeführt wird.

    Ich wusste übrigens nicht, dass man sich Fotos wünschen darf? Anscheinend doch: Ich würde ich über Fotos eurer REISE freuen. Also Fotos aus den Bussen und Terminals eurer Expedition. Und natürlich über ein Foto, dass endlich das Geheimnis um Hennings Gesichtsfrisur lüftet.

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  3. Es ist ein Bart! Den Anblick kannst du noch 4 Wochen genießen, dann kommt der Bart ab (hoffentlich) ;)

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  4. Also Henning dein bart ist echt klasse! :-)
    tut mir leid annika aber der muss bleiben!!!

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